Man muss seinen Garten kultivieren.
Der Gedanke stammt – passenderweise – von einem berühmten Franzosen. Nein, nicht von Quintais, Suchaud oder Rocher! Es war Voltaire, der seinen Roman Candide mit diesem bedeutungsvollen Satz beendet:
« Il faut cultiver son jardin. »
Wir werden es versuchen, Voltaire!
Unser Verein hat sich dem Boulespiel, genauer: dem Pétanque-Sport verschrieben. Was soll da eine Rubrik „Kultur“ – genauer: „Boulekultour“? Wir wollen doch alle nur spielen! Ein nicht mal zaghafter Einspruch sei gestattet: Ja, aber …
Boule zu spielen ist mehr als die Summe aller erzielten Punkte einer Partie. Es ist mehr als ein paar aus geformten Halbschalen zusammengeschweißte Stahlkugeln an ein Cochonnet zu werfen. Das beweist bereits die Existenz von zugelassenen, aus einer Bronze-Messing-Legierung gegossenen (!) Kugeln¹ unwiderlegbar.
Unser Spiel und Sport haben natürlich auch mit so etwas wie Lebensgefühl und Kultur – was immer das genau ist – zu tun.
Damit wir dem „Was-immer-das-genau-ist“ aus dem Weg gehen, spielen wir um den Begriff mit Effet herum und reduzieren ihn darauf, was Bezug zum Boulespielen hat. Und schon wird’s viel einfacher!
Versuchen wir also zu ergründen, was alles zur Boulekultur gehören kann. Da Boulespielen meist nicht nur vor der eigenen Haustüre stattfindet, ist es schnell eine Tour. Eben eine Boulekultour.
¹ Der Hersteller „La Boule Integrale“ hat die Produktion der berühmten „As de Carreau“ eingestellt. Heute kamm man die auch als „Klingelkugel“ bezeichnete Boule kaum noch auf den Plätzen hören. Da es sich um eine sehr weiche Kugel handelt, dürften vielfach abgenutzt sein und ihr Einsatz wäre dann nicht mehr regelgerecht.
Ob es je wieder Pétanque-Kugeln von La Boule Integrale geben wird? Laut eines Hinweises auf der Website von Integrale hat man die Aktivitäten im Bereich des Pétanque stillgelegt.
Gucken
Fotos zum Thema Boule sind häufig Bilder von Siegerehrungen, auf denen mehr oder weniger hässliche Pokale von GewinnerInnen stolz in die Kamera gehalten werden. Anders gesagt: Gute Pétanque-Fotos sind rar. Unser Fotograf versucht, etwas dagegen zu setzen. Ob’s gelingt?
Lesen
Früher war alles besser. Da gab es in den gedruckten Magazinen noch eine lebendige literarische Szene ums Boulespiel herum. Durch die Digitalisierung sind sowohl die Druckwerke als auch die Szene weitgehend verschwunden. Ob wir ein wenig gegen diesen Trend arbeiten können?