Die neuen Boules liegen da – völlig blank, ohne jeden Kratzer. Das kann faszinierend, ja, eine sinnliche Freude sein. Die Kugeln warten auf den ersten Wurf. Will man den wirklich wagen? Wie werden sie sich machen auf dem Platz? Besser als die alten?
Die Oberfläche ist noch fast samtig, die Haptik ein Genuß. Gewicht und Durchmesser stimmen. Erfahrene BoulistInnen sehen auf Anhieb: Es handelt sich um Wettkampfkugeln. Zu erkennen ist das an den Gravuren, die bestimmten Regeln unterliegen. Der Pétanque-Weltverband wacht darüber.
Welch ein Unterschied aber zu den billigen Sets! Diese kann man für wenig Geld in manchen Geschäften erstehen. Ob deren sonstiges Warenangebot auch so zweifelhaft ist? Was da anfangs noch schön glitzert, ist eine minderwertige Chromeschicht. Deren kleine, scharfe Abplatzer graben sich gerne in die Haut.
Manchmal wird das fehlende Gewicht der dünnen Metallwände dieser Nachahmungen „richtiger“ Boules durch Sand im Inneren ausgeglichen. Dann können sich Gase bilden. Der Druck steigt – es gibt immer mal wieder Berichte über explodierende Kugeln.
Nein, das ist nichts für BoulistInnen, die Pétanque spielen wollen. Diese Pseudo-Boules senden eine bockelige Abneigung aus, sie sind leblos. Auch durch vieles Spielen erhalten sie keine „Persönlichkeit“.
Gute Boules sind dagegen eine feine Sache für engagierte SpielerInnen. Ihre Wertigkeit ist ihnen anzumerken, wenn sie in der Hand liegen.
Ob man damit aber auch besser spielt?